„Wie konnte die Menschheit nur zuvor ohne Suchmaschinen
leben?“, diese Frage hat sich wohl schon jeder von uns gestellt.
Suchmaschinen sind das moderne „Orakel von Delphi“. Sie
finden Antworten auf Fragen, die es ohne sie gar nicht gegeben hätte.
Muss man denn überhaupt noch irgendwas wissen, wenn
Suchmaschinen alles rund um die Uhr „ausspucken“? Antwort: Besser wäre es. IQ
ist schließlich keine Haarspülung.
Eine Suchmaschine ist zwar manchmal ganz praktisch, ersetzt
aber nicht den Verstand.
Es folgt die Geschichte eines jungen Mannes, die auf wahren Begebenheiten
beruht.
Und die ging so...
Adam ist der Chefkoch unserer Geschichte. (*Name geändert)
Über eine Flirtcommunity machte Adam eine Bekanntschaft.
Sie
entsprach voll und ganz seinem Geschmack, was die Optik betraf. Nach einem
anfänglichen Tastatur- Gebalze und einem kurzen Kaffeetrinken- Treffen, war er
sich sicher, sie zu sich nach Hause einzuladen. Die neue Bekanntschaft von Adam
genoss sichtlich seine ihr zukommende Aufmerksamkeit. Wie abgemacht, kam sie zu
ihm zum zweiten Date.
Er schlug einen gemütlichen Abend vor, bei dem beide
zuvor gemeinsam etwas kochen. Adam hatte sich Nudeln mit Pesto- Sauce überlegt.
Er hatte dieses Gericht schon viele Male zuvor für seine „Hausfreundinnen“
gekocht. Adam stellte seiner neuen Eroberung zwei Basilikumtöpfe vor die Nase
und forderte sie auf, diese zu ernten. Sie wusste nicht, was sie machen sollte.
Laut beschwerte sie sich: „Ich bin doch kein Bauer! Ich dachte, wir kochen
hier?“ In diesem Moment schoss es ihm wie ein Blitz durch den Kopf. Ihre weiblichen Reize hatten ihn großzügig über ihr „Geplapper“ hinweghören lassen. Ihr
Horizont reichte wohl nur bis zum Haarsprayregal. Mit dieser Aussage zog er es
außer Betracht, sie dauerhaft an seiner Seite haben zu wollen. Sie hatte sich
selbst ins Aus geschossen. Er schwieg darüber.
Innerlich ärgerte er sich, wie
sie so hübsch und doch zugleich so unbewandert sein konnte. Niemals würde Adam
eine solche Person als seine feste Freundin bezeichnen- er hätte Angst sich mit
ihr zu blamieren. Er erntete den Basilikum selbst, und sie schaute ihm beim
Kochen zu. Nachdem beide zusammen gegessen hatten, landeten sie im Bett, schließlich war sie ja nun da. Sie dachte, es wäre der Anfang einer Beziehung. Am nächsten
Morgen durfte sie ohne Frühstück ‚abtreten‘. Beide sahen sich nie wieder.
Er tut
so, als wüsste er was. Sie gibt zu, dass sie nichts weiß.
Es lohnt sich immer, einem Menschen richtig zuzuhören und
Fragen zu stellen. Um auszuschließen, womit wir es zu tun haben, müssen wir lernen, uns auch mit
unserem Gegenüber auseinanderzusetzen. Echtes Interesse lohnt immer. Das meiste
Wissen erlangen wir durch Lernen, Erfahrungen und die Umsetzung in die Praxis.
Ob nun dieses Szenario oder andere. Durch Halbwissen werden
sich Enttäuschungen immer Wiederholen, egal ob mit oder ohne Suchmaschine.
Klug zu sein, kann verdammt sexy sein- zum richtigen
Zeitpunkt.
Herzlichst, Ihre Pia Kalm, die weiß, wie man einen Basilikum erntet. :)