Kann man die Zeit kontrollieren? Teil 1



Pünktlich zur Zeitumstellung  (+ 1 Stunde) eine neue Kolumne über etwas, was man nicht sehen aber fühlen kann- die Zeit.
 
Manchmal haben wir alle das Gefühl, nie zur Ruhe zu kommen. Stunden, Tage und manchmal sogar mehrere Wochen, rauschen an uns vorbei, und wir wissen nicht, wohin die Zeit verschwunden ist.

Zeit ist unsichtbar und trotzdem da. Zeit ist Luxus. Zeit ist ein Geschenk. Zeit lässt sich nicht einkochen und bei Bedarf öffnen. Zeit hat man oder eben nicht.

Genau darum geht es mir in dieser mehrteiligen Kolumne.
Ich will, dass sie mehr Zeit haben- für sich, für den Partner, für die Familie, für neue kreative Projekte, zum Träumen.

Verlieren wir keine Zeit, und fangen an:

In unserem neuen Beruf, “Zeitmanager” zu sein, geht es vor allem darum, mehr Zeit zu gewinnen- das ist unser Erlös.
Dinge, die uns Zeit rauben, werden ausgeschaltet oder auf ein Minimum reduziert.
Soviel zur Theorie- üben wir uns in der Praxis!

N#1
Wer sich persönlich nicht zur Sorte “Putzfee” zählt, und das Aufräumen einem zuwider ist, dem kann geholfen werden, wenn versucht wird, jeden Tag eine Kleinigkeit im Haushalt zu machen.
Beispiel 1:  Spülen Sie ihren Aufwasch sofort weg, dann sammeln sich nicht ein Haufen butterverschmierte Frühstücksmesser und Tassen mit verschimmelten Teebeuteln an. Nach dem Spülen, lassen Sie ihn einfach lufttrocknen- so sparen sie sich das abtrocknen.
Beispiel 2: Halten sie den Boden frei, dann ist nur noch halb soviel Unordnung! Sobald Sie etwas auf dem Fußboden abstellen, und im normalen Alltag ausweichen müssen beim laufen, ist es an der Zeit diesen Störfaktor wegzuräumen.
N#2
In einer durch Medien heraufbeschworenen Multitasking- Welt, zählt vieles gleichzeitig zu tun. Vergessen Sie das! Eines nach den anderen zu erledigen, ist die Devise!
Vorteil: Sie konzentrieren sich auf eine Sache, dabei passieren weniger Faselfehler. Sie sparen Energie, sind schneller fertig und behalten den Überblick.
N#3
Wer arbeitet, braucht auch Pausen. Oder wollen sie an einem Herzinfarkt oder Bourn Out draufgehen?
Jeder kennt sich selbst am besten, was ihm neue Energie gibt. Das kann eine Zwischenmahlzeit sein, die Augen kurz schließen oder etwas Bewegung. Pausen bedeutet seinen eigenen Energiespender aufzufüllen. Man gewinnt Kraft und neue Konzentration- und damit auch Zeit.
N#4
Mein persönlicher Lieblingspunkt: Seien Sie mal nicht erreichbar! Ernsthaft jetzt.
Mit dem Handy oder via Mail ständig in Dauerbereitschaft zu sein, setzt Spannung in uns frei und die machen uns mürbe. Was wollen die Leute denn meistens von uns?
Es sind häufig Dinge, die wirklich noch Zeit haben. Das ist eine künstlich heraufbeschworene Wichtigtuerei, zelebriert und verbreitet durch Werbung. Sie sind nicht weniger wichtig, wenn Sie lernen diese Multimediageräte auch mal außen vor zu lassen, um Zeit für wichtigere Dinge zu haben und auch zu nutzen. Ihre Familie, ihr Kind, ihr Partner und ihr eigenes Herz, wird es Ihnen danken!
N#5
Zugegeben, bei mir sind es die Autoschlüssel, die ich ständig suche. Was ist es bei Ihnen?
Wir verschwenden so dermaßen viel Zeit mit dem Suchen, dabei könnte das ganz einfach vermieden werden, wenn die Dinge einen festen Platz hätten und dort auch wieder hingelegt werden.
Moment…. wo ist denn meine Brille? … Ach da, auf meiner Nase!

Kann man die Zeit kontrollieren? Teil 2

N#6
“Was du heute kannst besorgen, verschiebe auf über- über- über Morgen!” Unangenehme Dinge, wie ein Zahnarztbesuch, oder Schriftkram, schieben wir gern vor uns her. “Ist ja noch Zeit!”, sagen wir uns dann. Der Termin rückt näher und wir bekommen Panikanfälle. “Nun aber schnell!”
Je früher wir beginnen, das Unangenehme aufzuarbeiten, desto mehr Zeit bleibt im Nachhinein.
Zeit wird nicht mehr verschenkt mit unnötigen Überlegungen, bis wann etwas erledigt werden könnte. Machen Sie es einfach- Fertig!
N#7
Der Mensch besitzt eine Energiekurve. Zwischen 9  und 12 Uhr, ist die Konzentration am besten. Anspruchsvolle Aufgaben sollten in dieser Zeit erledigt werden. In der Mittagszeit werden wir träge, weil unser Magen mit dem Verdauen vom Mittagessen beschäftigt ist und wir uns insgeheim nach einem Nickerchen sehnen. Ab Nachmittag geht unsere Energiekurve wieder hoch, erreicht aber nicht wieder den Höchststand wie Vormittags. Und ebbt dann ganz langsam bis 22 Uhr wieder ab. So zumindest sagt es die Statistik. Wer seine eigene Energiekurve kennt, kann seinen Tag darauf organisieren und gewinnt so Zeit.
N#8
Ich finde, jeder ist sein eigener Außendienstfahrer. Da Parkgebühren und Tickets bei Bus und Bahn immer teurer werden, lege ich mir immer mehrere Termine in einem Ort, auf einen bestimmten Tag und arbeite sie ab. Das spart Geld und Mehraufwand und meine Nerven. Vielleicht bringt es Ihnen auch was. Probieren Sie es!
N#9
Soziale Netzwerke zu bilden ist nur effektiv, wenn sie im realen Leben umsetzbar sind. Getreu dem Motto: “Die eine Hand, wäscht die Andere!” Sie passen auf das Kind ihrer Nachbarin auf- sie hütet dafür die Katze, wenn Sie im Urlaub sind. Ihre Freundin hat kein Auto? - Bilden sie Einkaufgemeinschaften und lassen Sie sich als Dankeschön von ihr bekochen. So müssen Sie wenigstens an einem Tag in der Woche nicht selbst am Herd stehen, und sind in netter Gesellschaft.
Beispiele, gibt es unzählige und sie sparen Zeit.
N#10
Tun Sie Dinge so Gut wie möglich aber nur so Gut wie nötig!
Ich sehe ihr  “HÄH?” auf der Stirn. Die Anforderungen an einer gewissen Sache/ Projekt müssen  gewährleistet sein, also nicht ‘schlampern’! Bei dem, was Sie tun, sollten Sie allerdings nicht über das Ziel hinaus schießen!
Beispiel: Sie waschen ihre Wäsche. Das ist ein Muss. Die Wäsche ist sauber. Manche Teile sehen besser aus, wenn sie gebügelt sind- bei anderen, wie Boxershorts, Geschirrtücher oder Socken, …etc, ist das total egal. Das sieht keiner außer Ihnen! Also warum Zeit damit verschwenden?
(Mit dem Punkt 10 ist ‘Kleinscheiß gemeint, der keine Folgen nach sich zieht. Bei anspruchsvollen Sachen, wie ein Hausausbau oder ihr eigener Beruf, Kindererziehung oder die Behandlung ihrer eigenen Gesundheit, ist immer voller Einsatz und damit auch Perfektion gefragt, gefordert und damit auch nötig!)

Kann man die Zeit kontrollieren? Teil 3

N#11
Ausmisten. Dieses Wort werfe ich ihnen vor die Füße. Entrümpeln Sie ihr Leben, eines nach dem anderen!
Trennen Sie sich von ‘Freunden’, die ihnen nicht gut tun, löschen alte Handynummern. Klamotten, mit denen man sich selbst nicht wohl fühlt und Fehlkäufe- spenden, verkaufen, tauschen.
Ordnungsprinzip schaffen. Das befreit, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Frühjahrsputz ist die beste Gelegenheit, um diesen Punkt in die Tat umzusetzen.
N#12
Machen Sie Feierabend- nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf. Daheim ist Daheim und berufliche Probleme sind Morgen auch noch da. Ihre Sinne brauchen Entspannung, um sich wieder neu zu Schärfen. Eine Lösung wird auf diese Art, möglicherweise auch schneller gefunden, weil ihr Geist ausgeruht ist.
N#13
Nein.
Wir üben es nochmal: “Nein!”
Weil es so schön war: “Danke aber Nein Danke!”
War doch gar nicht so schwer, oder?
Wer sich zuviel aufbürdet, bekommt andere Aufgaben (meist seine eigenen), nicht mehr gebacken. Soll heißen: Lassen Sie sich nicht emotional erpressen, wenn Sie zu gewissen Unternehmungen oder  Erledigungen keine Lust und auch keine Zeit haben. Sie sind ein netter Mensch. Sie sind nicht weniger nett, wenn Sie auch mal für sich selbst Partei ergreifen. Wer würde es denn sonst tun, wenn nicht Sie selbst?
N#14
Ähnlich wie Punkt 11 aber anders. Misten sie die Stellen aus, die nicht zu ihrem täglichen Leben gehören, wie Keller und Dachboden.

So das war mein Beitrag zu Zeitmanagment.
Ich hoffe, dass es Ihnen weitergeholfen hat und wünsche Ihnen viel Spaß beim Umsetzen,

Herzlichst, Ihre Pia Kalm

Scherben bringen nicht immer Glück


Montag.
Allein dieser Tag, steht für das Unheil der Woche. Ein Tag muss ja dran glauben. Den Montag hat es eben erwischt. Kann ja nicht jeder ein ‘Freitag’ sein. Ich drifte ab…

Soviel sei im Voraus verraten- sammeln Sie ihr Kleingeld NIEMALS in Glasschraubgläsern!

Immer, wenn der Fahrscheinautomat den Rest vom Betrag ausspuckt oder Verkäuferinnen ihr Kleingeld loswerden wollen, steck ich dieses Sammelsurium aus allen Hosen- und Jackentaschen, in mein Sparglas.

Irgendwann ist es voll und ich spaziere fröhlich in die Sparkasse mit meinem Gläschen im Beutel.
Da die Unhandlichkeit mich beim Auszugsdrucker beeinträchtigte, stellte ich den Klimperbeutel auf den Boden und >> Schwupps, ist es passiert!
Das Glas zerspringt und eine Riesenscherbe bohrt sich durch die Tüte entlang meines Fingers durch.

Das habe ich zunächst nicht bemerkt.

Ich schau in die Tüte und denke nur: “Mist, wenn die Scherben drin bleiben, wird die Sparkassendame sauer und der Zählautomat geht vielleicht kaputt!?”

Also, versuchte ich das Zeug rauszufischen. Als ich mit meinem Ergebnis halbwegs zufrieden war, wunderte ich mich nur über die “dreckige” Tüte, die von Innen aussah, als hätte jemand Fischabfälle reingekippt.

“Irgendwie, sieht das so frisch aus!”, denk ich mir nur noch, streich drüber und stelle fest, dass mein Finger die Ursache des “Spritzbeutels” war.

Kein Pflaster, Kein Taschentuch zur Hand, kein Nix.

“Ach, das hört bestimmt gleich wieder auf…”

…    …    Tropf. …    …    …    Tropf. …    …    …    Tropf.

Mein Finger dachte nicht daran, mit dem Bluten aufzuhören.
Da nur der Vorraum offen war und die Sparkasse selbst wegen Mittagspause geschlossen hatte, blieb mir nichts anderes übrig, Heim zu fahren, um mich zu verarzten.

Was ich mit dieser etwas ekeligen Geschichte sagen möchte ist:
1.
Stecken Sie immer ein Taschentuch ein! (Man weiß ja nie ?!)
2.
Spardosen aus Plastik oder Metall, haben ihre Berechtigung und der Kleingeldsammler erspart sich viel Ärger und Blutverlust.


Herzlichst, Ihre Pia Kalm

P.s.: 
Tapfere Kinder bekommen ein Dino- Pflaster auf die Wunde.
(Und, Nein- für Dinopflaster ist man nie zu alt.)
Frau Kalm hat sich vom Kleingelderlös ein neues Schreibbuch gegönnt.
Die ersten Seiten sind bereits beschrieben- bleiben Sie gespannt…

Frühstück bei Kalm, 2009


Kaffeetasse
 

Mein Frühstück ist mir heilig, denn es wird mir nie langweilig.

Schaut man auf den Tisch darein- so vielseitig kann Frühstück sein.

Lecker Obst, Müsli oder eine Wurstbemme- bei der Wahl steckt man nie in der Klemme.

Und doch bleibt eins gleich passe’- der Sprung in meiner Kaffeetasse‘.

Dies schwarze Bittergetränk sprengt jede Keramik, sacht jedermann.

So dass ich’s demnächst mit dem Kaffeetrinken bleiben lassen kann.

Kamillentee.




Eisige Zwiespalt

Im Grunde haben wir ja nichts gegen den Schnee, denn schließlich hat ja alles seine Daseinsberechtigung.
Trotzdem habe ich mir zu dieser eisigen Schönheit ein paar Gedanken gemacht:

Wir lieben den Schnee, wenn er ruhig und gleichmäßig zu Boden fällt.
Wir hassen Schnee, wenn wir ihn Schippen müssen.

Wir lieben den Schnee in der kalten Jahreszeit, denn erst da, weiß man seine warme Wohnung zu schätzen.
Wir hassen Dachlawinen.

Wir lieben friedliches Kakao trinken und Kekse verputzen, wenn es draußen stürmt.
Wir hassen Glatteis, dass sich auf den Wegen und Straßen bildet.

Wir lieben es, Vogelhäuser zu befüllen und die Tiere dabei zu beobachten, wie sie es rausfuttern.
Wir hassen das Tausalz auf und unter dem Auto.

Wir lieben Heißgetränke und Suppen zu verspeisen, wenn es kalt ist.
Wir hassen Fußwege, die nicht geräumt sind.

Wir lieben Schnee in der Weihnachtszeit.
Wir hassen Schnee nach der Weihnachtszeit.

Wir lieben es, Schneemänner zu bauen.
Wir hassen Unfälle beim Wintersport.

Wir lieben den schönen Teint, den man von der kühlen Luft bekommt.
Wir hassen den Schnee, weil er die Wirtschaft ausbremst.

Wir lieben Schneeflocken und Eiskristallmuster.
Wir hassen Autofahrer, die auf den Straßen zu schnell unterwegs sind und LKW’ s, die quer stehen.

Sie sehen, allein bei dem Thema ‘Schnee’, gibt es Argumente zu einem Für und Wider.
Wie mit dem Schnee, ist es auch mit so unendlich vielen anderen Dingen.
ALLES hat ein Für und Wider.
Was wir nicht ändern können, müssen wir hinnehmen und sollten das Schönste daraus machen.

In meinem Fall, die Belohnung nach dem Schippen- Kekse und Kakao.

Herzlichst, Ihre Pia Kalm

P.s.:
Wer es nicht hinnehmen möchte, kann sich auch der Sache entziehen. Im Falle des Schneefalls, wäre es ein Umzug in die Karibik. Doch dann würden alle Dinge, die man liebt keinen Sinn machen und verloren gehen.

Like a Star...


Es war an einem Donnerstag.
Die neue Klatschzeitschrift frisch aus dem Briefkasten gefischt.
Meine Schwester liebt ihre Glanzzeitschriften. Ich guck mir größenteils nur die Bilder an und schnappe hier und da etwas auf, damit man ein Thema im Ärmel hat, wenn der Friseur einem wieder ein Gespräch aufzwingen will.

Allein dieses 'Stars und Sternchen'- Ding.
Das ist doch alles künstlich auf ein Podest gezerrt.
Das sind Leute, wie Sie und ich.
Auch Stars und Sternchen müssen Essen, brauchen ein Dach über dem Kopf, müssen Geld verdienen, gehen auf die Toilette und haben Träume, Sorgen und Probleme.

Stars sind keine Übermenschen.

Warum auch?
Kacken Sie Goldnuggets?
Nein!- Also, warum in Ohnmacht fallen, wenn man einem bekannteren Exemplar, der Gattung Mensch über den Weg läuft?
Damit würde ich mich ja kleiner machen, als ich bin und dem anderen vermitteln, mehr wert zu sein.
Niemals würde es mir in den Sinn kommen, einen "Star" um ein gemeinsames Foto zu bitten.
Warum auch? Part Two.
Die Leute brauchen auch mal ihre Ruhe vom ganzen Trubel und Stress.
Und Privat, ist eben Privat, das sollte man akzeptieren!
Sind Schauspieler und Musiker automatisch "Stars", nur weil ihr Gesicht öfters in den Medien zu finden ist?
Nein- denn Klempner, Monteure, Lkw- Fahrer und viele andere Leute, sind auch überall in der Gegend unterwegs.
Ihnen wird weniger Bedeutung beigemessen von der Gesellschaft.
Auch ein Handwerker kann im Anzug hinreißend aussehen.

Beim Blättern durch das Magazin, entdeckte ich ein Foto von James Franco, darauf trug er eine blaue Strickjacke.Wenn ich es nicht besser wissen würde, könnte man denken er wäre ein Deutscher Mann.

Da Stars nie wissen, ob es um ihre Person geht oder der Erfolg sie sexy für andere macht, haben sie es mitunter schwerer jemanden zu finden, mit dem man in der Hängematte dauerhaft abhängen will.

Liebe Stars und Sternchen:
Ihr verdient das Geld und ihr werft es durch euren Lebenstil wieder zum Fenster raus- wie wir.
Es ist ein Kreislauf.
Ihr macht die Filme und die Musik.
Wir konsumieren sie und das gern.

Liebe Leser,
Falls Sie noch keine Autogrammkarten haben, wäre es an der Zeit das nachzuholen - man weiß ja nie?!

Herzlichst, Ihre Pia Kalm

Über die Tapferkeit…


Wenn wir an das Wort ‘Tapferkeit’ denken, fällt uns automatisch auch ‘Held’ ein.
Helden sind tapfer, so meinen wir.
Also, pressen wir in unsere Schublade der Tapferkeit: Feuerwehrmänner, Ärzte, Tierschützer- und noch einige mehr.
Doch was Tapferkeit auch bedeuten kann, verstehen wir immer erst dann, wenn sie direkt vor uns steht- wie in dieser Situation:

Ein Großhandel, an einem Dienstag.
Der Markt war überschaubar besucht.
Böse Zungen würden sagen: “Da war nix los.”
Und dort, vor dem Eingang der Molkereiprodukte, stand eine Frau an einem Werbestand. Sie schaute mich an: “Möchten Sie unsere Joghurtsorten probieren? Alles laktosefrei!”
Sie tat mir Leid, wie sie da so allein stand und die Zeit irgendwie herum bekommen musste.
Also: “Ja, ich möchte was probieren- den Naturellen, bitte!”
Wir unterhielten uns.
Ich erzählte ihr, dass ich sehr viel Milch trinke, um als “Milchaholiker” durchgehen zu können.
Sie entgegnete, dass ihr Mann jeden Tag 2 Tafeln Schokolade, zusätzlich zu seinem normalen Essen, gegessen hat.
Sie denken jetzt bestimmt: “Der wird bestimmt aufgegangen sein, wie ein Hefekloß!”
Nein- ist er nicht. Er hat sogar abgenommen. Wie kann das sein?
Der Krebs, der in ihm wuchs, brauchte den Zucker, um zu wachsen.
Davon, ahnte weder der Mann- noch seine unscheinbare Frau etwas. Über Jahre hinweg, fraß sich der Krebs durch seinen Körper- unbemerkt. Auch normale Untersuchungen und ein Bluttest zeigten keine Auffälligkeiten.
Erst, als es ihn umlegte und sein Gesundheitszustand radikal schlechter wurde, suchten Ärzte nach der Ursache, entnahmen eine Gewebeprobe. Ein zusätzliches ‘durchscannen’ zeigten das kaputte Innere. Mehrere Chemotherapien musste er ertragen, und mit ihm auch seine Frau.
Eine besonders schwere Bestrahlung würde noch vor ihm liegen.
Bis es soweit ist, vegetiert er mit seinen Schmerzen im Krankenhaus vor sich hin und hofft. Er hofft einfach nur noch.
Seine Frau kann nichts weiter tun, als währenddessen Menschen im Großmarkt zum Joghurttesten zu animieren und im Stillen auch zu hoffen.
Ich hatte den Eindruck, dass es ihr gut getan hat, ihre Gedanken laut zu äußern, vor dem Unausweichlichen, was am Ende wartet.
Ich wünschte ihr, alles Gute für die Zukunft und Gesundheit für ihren Mann.

…    …    …    …    …   

Wir können lernen, voneinander.
Helden sind keine Strahlemänner mit Feder am Hut oder dem Siegerlächeln im Gesicht.
Jeder Mensch, egal woher er kommt und wer er ist, trägt seine eigene Geschichte in sich.
Deshalb, ist jeder von uns ein Alltagsheld- ohne ersten Platz und ohne Pokal in der Hand.

Wenn man genau darüber nachdenkt, macht es keinen Sinn, durch sein Leben zu hetzen, ohne zur Seite zu schauen.
Versäumte Momente kann man nicht mehr genießen, denn sie sind an einem vorbeigezogen, ohne Beachtung gefunden zu haben.
Es gibt so viele Dinge, die es nicht wert sind, sich darüber zu ärgern.
Vielleicht ist genau jetzt der Zeitpunkt gekommen, um der Zeit mehr Leben zu geben und etwas zu ändern.

Geben Sie nicht auf, bis der Vorhang fällt.

Für das Leben. Für die Gesundheit. Für die Liebe.

Herzlichst, Ihre Pia Kalm

Frühlingserwachen



Es war schon Ende Dezember. Es gab bereits Blumenzwiebeln im Handel- künstlich vorgetrieben, in einem Töpfchen.
Die Natur weiß momentan nicht so Recht, was sie machen soll.
Blühen oder nicht blühen- das ist hier die Frage?
Da hilft die Manipulation mit Baumarktpflanzen auch nicht.
Die Knospen, an Sträuchern und Obstbäumen, sammeln ihre Kräfte.
Sie trauen sich aber nicht wirklich, sich zu öffnen.
Menschen und Pflanzen haben etwas gemeinsam.
Sie öffnen sich erst, wenn sie sich sicher sind, dass kein Eisregen in sie hinein stürzt.
Somit ist Misstrauen etwas ganz natürliches. Es ist eine Selbstschutzmaßnahme. Vertrauen ist das Kontrastprogramm. Beide gehen Hand in Hand.
Bleiben Sie misstrauisch und Vertrauen erst, wenn Sie wirklich dazu bereit sind- außer sie mögen kalt Duschen.
Herzlichst, Ihre Pia Kalm

P.s.: Zu dieser Kolumne ein kleines Gedicht von mir, aus dem Jahr 2009. Es heißt "Die Blume"

Gedicht zum Frühling- von Pia Kalm


Die Blume

Erst war sie ein Samen. 
Klein, unscheinbar- allein in einem großem Stück Erde. 

Sie keimte und erreichte die ersten Strahlen der Sonne an der Oberfläche. 
So zart und verletzlich, nahm sie immer mehr Kraft in sich auf und wuchs stetig dem Himmel empor. 

Wind, Regen, Kälte und Hitze konnten ihr nichts anhaben.
So ist aus ihr, eine wunderschöne Blume geworden- prächtig und einzigartig.

Unser Miteinander ist wie diese Blume. 

Wir können alles schaffen, solange wir uns nicht aus unserem Boden herausreisen oder gegenseitig zertrampeln.

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