Das Freibad ist ein guter Platz, um Leute beim Posen zu
beobachten.
Als Frau gibt es fast nichts schöneres, als durchtrainierten
Kerlen beim Volleyballspielen zu zuschauen, beim Schwimmen oder einfach nur
beim Daliegen in der Sonne, welche auf Muskel umwebte Rücken scheint.
Ach ja.
Es geht gerade mit mir durch. Pardon.
Machen Sie das Experiment und gehen sie als selbstbewusstes „Alpha-
Weibchen“ allein auf die Jagd. Nein, sie sollen keinen Fasan mit Pfeil und
Bogen erlegen, sondern Ihre Wirkung auf die Umgebung austesten!
Sie werden einige witzige Beobachtungen machen und zu
verblüffend simplen Erkenntnissen kommen.
Am Kiosk angestanden, fünfundachtzig Cent in ein Eis am Stiel
investiert und dieses genüsslich in unmittelbarer Nähe zum Volleyballfeld
vernascht.
1. Allein diese Show war das reinste Vergnügen!
2. Die Jungs konnten sich kaum noch konzentrieren und der
Ball landete öfters im Sand.
3. Das einzige Mädchen, welches mitspielte, die
Aufmerksamkeit von den Jungs wollte und sie nicht mehr bekam. Sie können sich
bestimmt diesen “Verpiss- dich- Tussi- Blick” vorstellen. Grandios!
Andere Situation. Das Laufen auf dem Freibadgelände.
Es kommt nicht darauf an, dass man einen Bikini trägt,
sondern darauf, welche Figur man darin macht.
Schultern zurück, Rücken grade, Brust raus- das hat Wirkung!
Sie glauben es nicht?
Probieren Sie es und sie werden sehen, dass jede Frau eine
Amazone sein kann. Sollten sie ins Freibad gehen, um tatsächlich zu Schwimmen
und nicht nur Dekoration auf der Liegewiese zu sein, empfehle ich einen ganz
klassischen Badeanzug. Warum ich das tue?
Ich war der festen Überzeugung, der sicherste Platz für
meinen Hausschlüssel wäre an meinem Bikinihöschen. Einfach in die
Seitenschleife hineingebunden, fertig. Kerle tauchen gern, der Grund dafür ist
mir erst später klar geworden. Keine fünf Brustschwimmzüge gemacht und schon
verabschiedete sich das Bikinihöschen zu den Knöcheln.
Oh Schreck! Hastig versucht, den kleinen Stoffracker im
Wasser wieder auf Position zu ziehen, ohne dabei abzusaufen. Gar nicht so
einfach, habe es trotzdem hinbekommen.
Es folgte ein scannender Blick in die
Umgebung. Hatte jemand dieses kleine FKK- Schauspiel mitbekommen?
In diesem Moment tauchten zwei junge Männer am Beckenrand
auf, mit roten Wangen und glänzenden Augen. Oha! Sie schauten rüber und ein
breites Grinsen von einem zum anderen Ohr zeichneten sich ab. Mit hochrotem
Kopf habe ich das Weite gesucht.
Da das Becken Hundert Meter lang ist, bin ich nicht weit
genug gekommen.
Zurück zum Platz auf der Wiese, Handynummer vorgefunden.
So kann es gehen.
Am besten kommt jemand an, der einfach er selbst ist und
nicht versucht einen anderen darzustellen. Also bleiben sie unverfälscht und
tapfer, denn erst das macht Sie insgeheim zu einer Heldin, egal in welcher
Situation.
Herzlichst, Ihre Pia Kalm