Kennen Sie das?
Man hat es eilig und muss sich ganz fix etwas notieren.
Zettel- Check!
Stift- Check! Los geht’s!
… … …
Der Stift schreibt nicht!
Panik! Aber nun flott hier jetzt!
Es begann das verzweifelte Herumkratzen mit dem „Versager-
Stift“, schließlich hätte ich ja doch noch etwas Schreibfarbe herausquetschen können.
Ausgeschlossen.
Vor lauter Hektik, und dem Druck der Miene auf der
Blattoberfläche, reißt das Papier.
Ich suchte nach etwas anderem Schreibbaren.
Finde nichts.
Stattdessen einen Kajal- Stift.
Da landete die Notiz auf dem Arm, liebevoll auf die Haut
geschrieben mit schwarzem Eyeliner.
Da man einen Arm nicht verlegen kann, ist soweit alles gut.
Ich setzte mich ins Auto und machte noch einige Erledigungen.
Es war Sommer und warm im Auto.
Die kleinen Schweißperlen
flossen langsam die Schläfen herunter.
Im Supermarkt angekommen.
Kaffee- Check!
Obst und Gemüse- Check!
Kondensmilch- Check!
Nanu? Die Leute starrten mich an.
Seltsam…
Ich war ordentlich gekleidet, das Deodorant wirkte auch noch und es saß
keine Waldeule auf meiner Schulter.
Fazit: Kein Grund zu starren.
Drogerie.
Shampoo- Check!
Wattestäbchen- Check!
Sonnencreme- Check! Die Leute starrten weiter.
Station: Hauptpostamt.
“Zehn mal fünfundfünfzig Cent Briefmarken, bitte!”
Die Postangestellte: „Mhm.” Sie schaute sichtlich irritiert.
„Nur Verrückte überall!“ , dachte ich mir und fuhr nach
Hause.
Erst einmal Kofferraum ausladen und frisch machen.
Der Blick in den Spiegel hatte es mir verraten.
Unbewusst,
wischte ich mir den Schweiß aus dem Gesicht und verteilte, die mit Kajal
geschriebene Notiz, quer von der Wange bis zur Stirn.
Der Charme eines Schornsteinfegers umgab mich.
Mein Arm und
die helle Bluse am linken Ärmel sahen aus, als hätte ich versucht, etwas aus
der Mülltonne zu fischen.
So kann es gehen. Entweder man hat es besser mit dem Merken
oder einen Stift, der schreibt.
Herzlichst, Ihre Pia Kalm
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