Ach, Urlaubszeit ist wahrlich eine feine Sache.
Vorausgesetzt, man hat selbst auch Zeit, sich aus dem Alltag für ein, zwei
Wochen auszuklinken. Ich selbst bin eine Arbeitsbiene im Dauereinsatz.
Mittlerweile habe ich eingesehen, (seit dem ich stark auf die Zahl 30 zugehe-
aber verraten Sie es nicht weiter!), dass der Körper neue Kraft schöpfen muss,
in einer arbeitsfreien Phase- dem Urlaub.
Schwer zu ertragen, einfach nichts zu tun! Man fühlt sich
nicht gebraucht, gar nutzlos. Was soll man plötzlich mit der vielen Freizeit
anfangen, die man vorher nicht hatte?
Mit diesem Grundgedanken im Hinterkopf, habe ich mit mal
wieder eine kleine Liste angefertigt. Viele Menschen kennen solche
handgeschriebenen Zettel als „To- do- liste“. Meine trägt einen anderen Namen,
erfüllt aber die gleiche Anforderungen- sie heißt: „Dinge, die ich erledigen
will, wenn ich frei hab“. Habe beim Aufräumen meines Schreibtisches (Punkt 3
auf der Liste) zwei veraltete Listen aus den Jahren 2011 und 2013 gefunden.
Prima, dachte ich mir- da standen noch weitere mögliche Aufgaben drauf, die ich
bereits vergessen hatte.
Obwohl ich für mein Leben gerne Listen abstreiche, und im
Nachhinein noch Punkte nachfüge, die bereits getan sind, nur um sie
abzustreichen und mich besser zu fühlen, wenn es mal heißt: „Ach nö, ich war
fleißig genug, jetzt gibt’s Erdbeereis und ein „Michl aus Lönneberga“ Film.“
Aus einem Film wird die ganze DVD Staffel. Und schon ist der Tag wieder rum.
Entdecke das Fernsehen für mich. Die Kiste macht die
Unterhaltung, und ich muss einfach nur auf meinem Lieblingssofaplatz liegen und
gucken. Stöbere die Fernsehzeitung durch, entdecke, dass sie alte Folgen von
Gerichtsserien bringen. Mein Herz macht Freudensprünge bei einer Folge von
Babara Salesch. Das war damals eine tolle Zeit, in der das im TV lief. Ich
schwelge in Erinnerung und bekomme langsam wieder Hunger. Koche mir eine
gigantische Gemüsepfanne mit Grillkäse drin und Knoblauchbrot. Verputze alles
in Seeliger Ruhe, denn schließlich hat man ja jetzt mehr Zeit als vorher.
Einkaufen hat auch was mit Urlaub zu tun. Für die einen ein
schönes Souvenir und bei den „Balkonien- Leuten“ ein Ausflug ins Kaufland.
Einmal dort falsch abgebogen und der Markt hat dich verschlungen und spuckt
dich so schnell nicht wieder aus. Nein, will keinem hier Angst machen. Ist nur
ein sehr großer Markt, der mehr Einkaufszeit mit sich bringt. Habe auch
Gartenfachmärkten einen Besuch abgestattet. Ins Grüne zu schauen hat einen
meditativen Effekt. Vier neue Pflanzen haben nun ein neues Zuhause. Verdammt,
bin im Urlaub zum „Konsumopfer“ geworden. Vorher war ich zu müde, um Geld
auszugeben.
Apropos Geld: Punkt 4 auf meiner Liste (von insgesamt 23
Punkten!) Habe mir überlegt, diese ganzen Stempelsammelkarten, Kassenbons, unzählige
Zweicent- Münzen und anderen Quatsch, der sich in so eine Brieftasche
einschleicht, auszusortieren. Mittlerweile erachte ich die Dönerstempelkarte
(noch 3 Stempel und ich bekomm einen gratis) und meine Bibliothekskarte für
genug.
Waren Sie schon mal in einer Bibliothek? Nein? Dann nichts
wie los! Sie unterstützen ein Kulturangebot Ihrer Stadt/ Gemeinde, erhalten
damit Vielfalt und Arbeitsplätze. In einer Bibliothek trifft man Menschen aller
Altersklassen. Sie können sich ungeheuer viel Wissen selbst „anlesen“, ohne
dabei viel Geld auszugeben. So eine Karte kostet um die zwanzig Euro im Jahr.
In der Sommerzeit haben viele ihre Medien zurückgegeben. Nun haben Sie die
volle Auswahl an frisch aufgefüllten Regalen! Ist das nicht toll? Die
Bibliothek ist ein sich nicht aufdrängender Ort. Er hat etwas friedliches. Am
Ende weiß man nie, was für ein schönes Buch diesmal im Körbchen darauf wartet
gelesen zu werden.
Fassen wir also entspannt zusammen.
Urlaub…
… hat was mit Entschleunigung zu tun.
… soll den Körper entspannen und rehabilitieren.
… lässt uns auf andere Gedanken kommen.
… hat nicht mit Alltag zu tun.
… vermittelt neue Eindrücke und Erfahrungen.
… beschert uns bleibende Erinnerungen.
… verleitet manchmal, mehr Geld auszugeben.
… bringt mehr Gramm auf die Körperwaage.
… ist auch immer eine Horizonterweiterung.
Konnte meine Kolumne Ihnen weiterhelfen?
Wenn nicht, hoffe ich doch, Sie waren beim Lesen zumindest
entspannt- denn das hat auch was mit Kurzurlaub zu tun.
Falls es Sie interessiert: Von meinen 23 Punkten sind es am
Ende nur 7 geworden. Und, ich bin kein bisschen böse drum. Im Urlaub schafft
man eben nur einen Bruchteil von dem, was man sich vorgenommen hat, weil man zu
sehr damit beschäftigt ist, endlich mal abzuschalten. Die letzten wenigen Tage,
gehe ich noch ein wenig Seeluft schnuppern.
Urlaub…
… ist Sonne, Strand und Meer.
In diesem Sinne, fröhliches Chillen!
Herzlichst, Ihre Pia Kalm
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