Der Erdbeerpuhler

Ein Supermarkt an einem Freitagnachmittag.
Ich liebe die Obst und Gemüseabteilung.
Was gibt es besseres, als frisches, gut sortiertes Grünzeug in seinen Einkaufskorb zu legen und sich dabei zu überlegen, was man selbst daraus schönes zaubert?


Es ist Erdbeersaison. 

Diese Frucht ist einfach wunderbar lecker und so vielseitig verwendbar.
Der Laden hatte aufgefüllt und viele schmackhafte Erdbeerabpackungen suchten jemanden, der ihnen in gezuckerter Milch, püriert oder auf einer Puddingkuchenschicht ein neues Zuhause geben würde.


An einer der Erdbeerauslagen stand ein Herr.

Er schien unentschieden.
Ich beobachtete ihn und was ich sah, ließ mir grüne Nägel wachsen (und nein, liebe Beauty- Freunde, es war kein neuer Nagellack)!
Er suchte sich aus 8 (!) Erdbeerabpackungen die (in seinen Augen) besten Fruchtexemplare heraus und erstellte eine neue Packung für sich. Dabei lies er es sich nicht nehmen, wirklich alles anzutatschen, was nicht von allein wegkullerte.
Das Ganze schaute ich mir gefühlte 3 Minuten an.
Da er mit der Fruchtgrabbelei immernoch nicht fertig war, die Erdbeeren aussahen wie hingeworfen und das Gewicht von 500 g pro Abpackung alles andere als stimmig war, sprach ich ihn an.
"Falls Ihnen diese 8 Packungen nicht reichen, dort drüben stehen aufgestapelt welche, die noch viel schöner aussehen, als die hier." (man beachte den Sarkasmus in der Stimme)
"Die sind schöner?"
Mit diesen Worten ging er rüber und grabschte dort weiter. Als er zum Puhlen ansetzen wollte, plärrte ich ihn an, er möge doch die dritte Packung von links nehmen, die würde zu ihm passen und den Rest in Frieden lassen.
Da war der Spaß vorbei.
Gern hätte ich dieses Thema mit ihm ausdiskutiert aber meine liebe Mutti (viel Grüße an dieser Stelle), ging dazwischen mit den zischenden Worten: "Lass ihn gehen! Du siehst doch, dass er zu lange in der Sonne war!"
Ich ließ ihn nicht aus den Augen.
Es geht um' s Prinzip!
Er fühlte sich beobachtet, nahm seine Packungen in eine andere Abteilung und pflückte diese weiter auseinander. Ganz offensichtlich war dies ein Tick von diesem Herr. Ohne weitere Umwege, flüchtete er zum Bezahlen an die Kasse.
Fazit: Wer mit Ladenerdbeeren nix anfangen kann, der soll doch bittschön auf dem Feld pflücken gehen!


Herzlichst, Ihre Pia Kalm

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