Mein neustes Label "Interviews" widme ich Internetseiten, die ich selbst gern lese. Den Anfang macht Julia Beyer. Viel Spaß!
Ihre
Seite www. Singleindergrossstadt.de ist Ihr persönliches
„Internetbaby“. Warum liegt Ihnen diese Homepage so sehr am Herzen?
Weil
es mein Baby ist und ich mein ganzes Herzblut investiere. Ich liebe es
zu schreiben und besonders über das Thema Liebe, Freunde und Leben, den
ganz normalen Wahnsinn im Singlealltag. Und manche Geschichten sind
wirklich verrückt aber wahr. In den letzten Jahren habe ich viel
dazugelernt und vor allem dabei zu mir gefunden. Situationen, Verhalten
und die darauf erfolgten Resultate sind sehr oft identisch mit dem
erlebten anderer Personen. Ich teste immer wieder etwas Neues aus und
reflektiere mein Verhalten, falls ich damit an die Wand gefahren bin.
Dadurch ergeben sich immer wieder neue Wege. Auch wenn sie einem zuerst
fremd und unbehaglich erscheinen, lohnt es sich mal die Spur zu ändern.
Man sagt ja am Ende ist alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es
auch noch nicht das Ende, diese Erfahrungen teile ich gerne.
„Warum
passiert das immer mir!“ fragt sich jeder und wenn es um die Liebe
geht, sind wir alle wieder 15 Jahre, nur wissen wir jetzt mehr und je
mehr man weiß, desto komplizierter wird es. Jede Wunde hat ihre Spuren
hinterlassen und die Angst, es könnte wieder so sein, heftet sich an uns
wie ein schwarzer Schatten. Selbst ich habe es noch nicht ganz
geschafft mich davon zu lösen. Aber ich mache stets das Beste daraus und
gestalte mir mein Singleleben bunter. Denn wenn man alleine glücklich
ist, strahlt man das auch aus und eine positive Ausstrahlung wirkt
besonders anziehend auf andere.
Oh,
ja, ich glaube an die Liebe und diesen Glauben sollte man auch nie
verlieren. Ich bin Single weil ich nicht irgendwen, sondern jemand ganz
Besonderen möchte und da muss es von beiden Seiten funken, tja, Timing
ist ein Miststück!
Glauben
Sie daran, dass das Sternzeichen eines Partners Auswirkungen auf die
Partnerschaft und damit auf einen selbst haben kann?
Ich
lese selten Horoskope und habe den Schützen gegoogelt: „Ich bin ein
Feuerzeichen und ein Energiebündel, habe Temperament und folge meinen
Impulsen, eher unbeständig und im Herzen ein echter Abenteurer. Mein
Mantra als Schütze verleitet mich immer wieder zu Veränderungen in
meinem Leben, das ich nach dem Motto „Lebe lieber ungewöhnlich“ führe.
Müsste ich als Sternzeichen Schütze jeden Tag den gleichen Alltagstrott
bewältigen und keine Aussicht auf Abwechslung haben, würde ich schier
wahnsinnig werden, denn als im Sternzeichen Schütze Geborene liebe ich
meine Freiheit.“ Ja das stimmt, so einige Punkte habe ich verbessert und
handle mittlerweile nicht mehr aus einem Impuls heraus, sondern
überlege vorher, da ich in meiner Vergangenheit öfters angeeckt bin,
auch in der Partnerschaft. Jeder hat es selber in der Hand, wie er ist
und was er daraus macht, hin und wieder bedarf es auch einer Korrektur
im Sein.
Wir
teilen die gleichen Ansichten und wären im wahren Leben "Ziemlich Beste
Freunde". Genau wie ich hat Anna-Lena ihre Erfahrungen im Leben und der
Liebe gemacht. Im Gegensatz zu mir, ist sie das erste mal richtig
Single mit 28 Jahren und wird ins eiskalte Wasser geschubst, mit 28
Jahren das erste Mal auf dem Singleplaneten zu landen sorgt für ziemlich
viel Chaos in ihrem Leben. Ich hatte da Glück, mit 18 Jahren zum ersten
Mal auf diesem Planeten und zwischendurch immer wieder einen Besuch für
Monate oder Jahre, fällt es einem wesentlich leichter sich
zurechtzufinden, mit 28 Jahren war ich Anna-Lena Lichtjahre voraus und
bekam keinen Crashkurs.
Eine chemische Reaktion, die nicht künstlich herbeigeführt werden kann!
Haben Sie ein den „ultimativen Tipp“ für eine Partnerschaft?
Ich
bin Single, lach, und verfüge in diesem Bereich über wesentlich mehr
Erfahrungen. Ich denke aber, was ich aus meinen letzten Partnerschaften
gelernt habe, dass ich mich da immer wieder selbst verloren habe,
welches mich unbewusst unglücklich gemacht hat. Dadurch habe ich meinen
Partner zu meinem Lebensmittelpunkt erklärt und das hat die Beziehung
auf Dauer belastet. Ich denke es ist wichtig für eine Partnerschaft,
dass beide auch alleine glücklich sein können, dass sorgt für weniger
Probleme.
Ich
würde nicht sagen ausrotten, aber es macht die Sache komplizierter.
Denn wenn die Liebe digitalisiert wird, geht viel vom
Zwischenmenschlichen verloren. Ich hatte Anfang des Jahres eine
Sms-Beziehung, unsere Handys hatten mehr miteinander Kontakt als wir
persönlich. Und ich habe immer noch kein Whats-App, dann würde ich
wahrscheinlich anfangen ein Problem stundenlang darüber zu klären,
anstatt einfach zu telefonieren... denn Geschriebenes kann total
fehlinterpretiert werden, als gesprochene Worte. Manche Beziehungen sind
auch schon wegen einem „grünen Lämpchen“ gescheitert! Letztendlich
können all dies Instrumente dazu führen, einen verrückt zu machen und
die Leichtigkeit bleibt auf der Strecke. Kontrollzwang und Big Brother
is watching you!
In
den letzten Jahren hat sich viel verschoben, meine Eltern gehören noch
zu der Generation, die mit Anfang 20ig geheiratet, ein Haus gekauft und
Kinder bekommen haben. Die Familienplanung stand im Mittelpunkt und
wurde noch von der Generation davor übernommen. Da war der
Bildungsweg kürzer, nur wenige, gerade Frauen haben studiert, welches
mit der Zeit immer mehr wurde. Die Mittlere Reife reichte völlig aus und
nach der Ausbildung fing man an zu arbeiten. Weithin unbestritten ist,
dass die Studentenbewegung bzw. die breiter definierte 68er-Bewegung
verschiedenste gesellschaftliche Veränderungen nach sich zog. Heute
leben wir in einer
Erfolgsgesellschaft, Männer wie auch gerade Frauen streben mehr nach
beruflichen Zielen und wollen ihre Unabhängigkeit behalten. Früher waren
es mehr Langzeit Partnerschaften, in unserer jetzigen schnelllebigen
Zeit, sind es eher Fast-Food-Beziehungen, sie machen einen für den
Moment glücklich, aber nach kurzer Zeit hat man wieder Hunger.
Für
die Rentensicherung braucht unser Land Nachwuchs. Wie könnte man ein
Umdenken in den Köpfen der Menschen erreichen, um aus einem „allein
fährt man besser“ in ein „Gemeinsam-Denken“ umzugestalten?
Die
wenigsten Singles denken „allein fährt man besser“ sondern würden gerne
eine Partnerschaft eingehen. Wirklich eingefleischte Junggesellen sind
in der Minderheit. Bekanntlich gibt es ja zwei Jahreshürden zu
überwinden, nämlich 2 und 4 Jahre. Viele Partnerschaften gehen nach 1 ½ –
2 Jahren kaputt, wenn man es nicht schafft in dieser Zeit die
Verbindung auf eine höhere Ebene zu stellen, führt das oft zum Aus. Ich
habe bisher nicht einmal die erste Hürde geschafft. In dieser Phase gibt
es wohl eher weniger Nachwuchs. Kinder sind eine große Bereicherung für
ein gemeinsames Leben, aber dennoch mit einer enormen Belastung für
eine Beziehung verbunden. Wie meine Omi immer zu sagen pflegte, „Früher
hat man noch Sachen repariert, heute tauscht man sie einfach aus!“ und
das nicht nur mit materiellen Dingen, sondern auch bei
zwischenmenschlichen Beziehungen ist das der Fall. Ich glaube nicht,
dass das Problem zwischen dem Denken von „allein“ und „gemeinsam“
besteht, sondern viel mehr an der Haltbarkeit scheitert.
Herzlichen Dank, für dieses Interview und viel Erfolg auch weiterhin für Ihre Zukunft.
Danke für die tollen Fragen und das wünsche ich Ihnen auch ;)
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