Aufregung um ein Häkchen…



Liebe Leser, liebe Leserinnen,
nutzen Sie What’s App?

Wenn ja, ist Ihnen sicherlich nicht die neue Häkchen- Funktion entgangen?
Kurzgefasst für alle Nicht- Nutzer: Jetzt kann der Versender einer Nachricht nachvollziehen, ob die Mitteilung vom Empfänger gelesen wurde oder nicht. Wenn Sie folglich nicht zeitnah zurück antworten, macht das bereits verdammt verdächtig!
Das war jetzt Sarkasmus.

Die ersten panischen Fragen der What’s App- Bevölkerung fluteten die Kummerkästen der Psychologen.
„Ist das nicht Totalkontrolle?“
„Unsere Beziehungen stehen alle vor dem aus! Wie kann ich verhindern, dass mich meine Freundin für einen Fremdgänger hält?“
Und so weiter…

Wenn Sie Ihre Zeit nicht zu einer sofortigen Rückantwort nutzen, was machen Sie stattdessen?

Mir würden da völlig simple Antworten einfallen: Arbeiten, den Alltag organisieren, den Haushalt bewältigen oder gärtnern im Beet?
In den Augen des Versenders scheinbar alles nur faule Ausreden. Sie und ein eigenes Leben, fernab dieser vertrauten SMS- lastigen Beziehung? Nicht doch!

Meinen Bekannten, den Sie aus der Kolumne „Bitte ernte den Basilikum!“ http://piakalm.blogspot.de/2014/01/bitte-ernte-den-basilikum.html kennen, ist ein Paradebeispiel dafür. Er schreibt seiner Freundin (seit zwei Wochen ein Paar) einen freundlichen Samstagabendgruß, und wünscht ihr einen schönen Sonntag. 
Am Sonntag geht er zur Bandprobe. Seine Freundin wusste das. Während mit jedem Heavy Metal- Lied mehr und mehr Putz von der Wand bröckelte, bombardierte seine Freundin ihn mit Textnachrichten. Der Inhalt zunächst erst zuckersüß, und mit jeder nicht beantworteten SMS immer verzweifelter.
Als er am frühen Abend auf sein Handy schaut, traute er seinen Augen nicht.
Fünf Anrufe und zwölf SMS von einer und derselben Person. 

Der Inhalt einer Banane hatte mehr Wert, als die banalen Texte, die ihn erreichten. (Haben Sie das Wortspiel erkannt? Gut, weiter.)

Ihre letzte SMS beendete das so intensive Beziehungs- Intermezzo. Er fand es lustig, wie man sich so reinsteigern kann. Ich persönlich war verblüfft über diese Geschichte.
„Sie hat mit sich selbst Schluss gemacht. Selbst Schuld! So was brauche ich nicht!“ , sagte er mir, während er mit den langen Käsefäden auf seinem Nudelauflauf kämpfte.

Vielleicht liegt es ja daran, dass beide sich im Internet kennengelernt haben. Was digital entstanden ist, muss digital erhalten werden, oder? Diese ganzen Dating- Geschichten über das Internet haben doch jetzt bereits das normale Maß an Menschenverstand gesprengt. 

Was definiert heutzutage denn noch eine Partnerschaft?

Haben Sie Vorstellungen, Ideen, Erlebnisse und Erzählungen- einfach Antworten zu dieser Frage?
Dann freut sich das Kalm- Kolumnen Team auf Ihre zugesendeten Meinungen über die Kommentarfunktion am Ende des Blogbeitrages oder via Mail an piakalm@gmail.com- vielen Dank!

Herzlichst, Ihre Pia Kalm

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