Kolumnenserie: Wie buchstabiert man L- I- E- B- E ? Thema 4 : B, wie Beständigkeit einer Beziehung.


Beständigkeit ist…?

Der Mensch hat ein tief verwurzeltes Bedürfnis nach Bindung und Geborgenheit.
Er ist evolutionstechnisch gesehen ein Rudeltier, weil er allein eine weit geringere Überlebenschance hätte. Im Sozialismus gab es den bekannten Leitspruch: “Die Familie ist die kleinste Zelle der Gesellschaft!” Und auch wenn es die DDR schon lange nicht mehr gibt, hat diese Aussage seine Berechtigung. Wir wollen Sicherheit. Einen Ort für unseren Rückzug. Nur dort wo ein geliebter Mensch oder die Familie einen wieder auffangen, können wir uns regenerieren, unsere Wunden lecken, um dann gestärkt von der Gemeinschaft wieder unseren Weg zu bestreiten.

Der Kreis schließt sich.

Wir sind “Stehaufmännchen”, die selbst nach herben Enttäuschungen nicht aufgeben und bereit sind, wieder von Vorne anzufangen. Unser Antrieb ist anzukommen. Wir wollen Aufgehobensein und zu jemanden gehören.
Dazu ist es notwendig beziehungsfähig zu werden und das geht nur, wenn wir Beziehungen eingehen. Es ist ein Wachstumsprozess, in dem wir Erfahrungen sammeln und lernen. Das Alles braucht seine Zeit und auch die Möglichkeit für Veränderungen.

“Wir müssen reden! Ich kann nicht mehr.”

Es ist aus. Die Beziehung an die Wand gefahren und jeder für sich in seinem stillen Kämmerlein, am Boden zerstört.
Der Fachausdruck dafür lautet: Die Paarbeziehung wurde abgebrochen.
Wäre es vermeidbar gewesen? Möglicherweise, ja.
Eine Krise zu haben wird erst zum Problem, wenn sie nicht wahrgenommen und gemeinsam daran gearbeitet wird. Oftmals fehlt für den jeweils anderen das notwendige Verständnis. Einfach nachzufragen, um das Problem oder die Missverständnisse zu klären, hätten schon oft eine Beziehung gerettet. Manchmal gibt man einfach zu schnell auf! Problem, allein dieses Wort. Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen und diesen sollten Männlein wie Weiblein sich stellen, wenn der Mensch an ihrer Seite es Wert ist. Eine Beziehung zu beenden ist das Leichteste was man machen kann, daran zu arbeiten ist härter. Wer sich für den Zweiten Weg entscheidet, wird als Paar reifen und dadurch innerliches Wachstum erfahren. Lieben muss gelernt sein. Niemand bringt es uns bei.

Monogamie beim Menschen?

Biber, Schwäne und allerlei anderes Getier, bleiben ein Leben lang auf den Partner geprägt und damit treu. Der Mensch ist mit seinem Gehirn ganz oben auf der Evolutionstreppe. Also, warum sollten wir uns einreden lassen, dass der Mensch nicht auch treu, monogam, leben kann? Wir wissen es doch besser und trotzdem erliegen wir Versuchungen, die sooft ihre Frist setzen.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass ein gutes Selbstwertgefühl und geringe narzisstische Persönlichkeitszüge beim Menschen bewirken, seltener fremd zu gehen. Treue hängt also wirklich von dem jeweiligen Wille und der eigenen Persönlichkeit ab.

Liebe ist, so wie du bist.

Mathematisch gesehen ist eine Paarbeziehung eine ganz einfache Formel:
Du + Ich = Wir
Genau das vergessen viele! Die Beziehung wird auf ein ‘wir’ verallgemeinert.
“Wir haben keine Lust zu Ingos Geburtstag zu gehen.”
“Wir essen am liebsten Thunfischpizza.”
“Wir wollen einen Yogakurs machen, weil das so entspannt.”
Geborgenheit ist zwar schön aber beide Beziehungsteilnehmer sollten nicht vergessen, dass sie aus zwei eigenen Persönlichkeiten bestehen. Der Untergang ist nämlich schon vorgezeichnet, wenn man erdrückt wird, und nicht mehr ‘selbst’ sein kann. Es fehlt die Luft zum atmen.
Es ist hingegen reizvoller, wenn jeder sein Hobby pflegt und dem anderen von seinen Erlebnissen erzählt. So bewahrt sich jeder ein Stück Privatsphäre und die Beziehung ist nicht festgefahren.
Machen Sie etwas schönes draus!

Herzlichst, Ihre Pia Kalm





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