Lieben Sie den Herbst genauso wie ich?
Dann haben wir etwas gemeinsam.
Es war an einem Donnerstag.
Die Bäume haben bereits einen Großteil ihres wunderschön
verfärbten Laubes zu Boden geworfen. Da es an diesem Morgen geregnet hat, ist
aus dem prachtvollen Laub ein brauner Matschebrei geworden. Wir waren früher da
und so hatten meine Kollegen und ich noch etwas Zeit, bevor der Musikunterricht
begann.
Ach, es ist einfach herrlich die Blätter mit den Füßen
wegzustoßen und dem Geräusch zu lauschen, wenn es nass ist und man drüber
läuft. Kann aber auch an den Schuhen liegen.. oder an etwas anderem. Pünktlich zum
Unterrichtsbeginn saßen wir im Zimmer. Klavierstunde. Der Lehrer haut in die
Tasten. Im Zimmer waren die Heizungen bereits angeschaltet.
Allmählich wurden auch meine Füße wieder warm.
>>Mpf.<< >>Mpf.<<
Jemand aus der Mittelreihe dreht sich zu seinem Hintermann:
”Alter, hast du gefurzt oder was?!”
“Nee! Aber vielleicht hast du einen fahr’ n lassen!”
>>Mpf.<< >>Mpf.<<
„Puh!“
Irgendetwas stinkt hier ganz gewaltig.
Alle gucken sich verwirrt an.
Der Lehrer spielt weiter sein Musikstück. Einige Beginnen, an
ihren Schuhsohlen hinunter zu gucken.
Ich auch- diskret versteht sich.
„Oha!“
Die Quelle des Übels ist gefunden. Im Matschebreilaub muss
sich ein Hundehäufchen versteckt haben.
Hab ich bereits erwähnt, dass das Zimmer mit so einem
Filzteppich ausgelegt war?
Ich versuchte, keine Spuren zu hinterlassen, und verließ den
Raum unter Vorwand „austreten“ (im
wahrsten Sinne des Wortes!).
Auf einer kleinen Wiese vor dem Unterrichtsgebäude folgte
verzweifelter Versuch, das „Anhängsel“ loszuwerden. Ein Wort: Hartnäckig!
Es muss für diejenigen, die mich aus dem Fenster beobachtet
haben, ein witziges Bild gegeben haben.
Aber so kann es gehen im Leben. Scheiße passiert eben auf
unterschiedliche Art und Weise. Die Kunst ist damit umzugehen und etwas daraus
zu machen.
In meinem Fall eine Kolumne.
Herzlichst, Ihre Pia Kalm
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Denkanstöße erwünscht