Sind Mädchen die besseren Jungs?


Liebe männlichen Leser, bevor Sie sich unnötig angegriffen fühlen, könnten wir den Titel der Kolumne auch umdrehen.

Sind Jungs etwa die besseren Mädchen?

Ich liebe es, Frau zu sein! Dieses Jahr waren die Rollen jedoch vertauscht. Es verlief wie eine verkehrte Welt. Mir sind besonders hartnäckige Exemplare der Sorte „Metro- Mann“ begegnet.

Je länger ein hetero Kerl Zeit im Bad verbringt, mehr über Kalorien nachdenkt, mehr Pflegeprodukte besitzt, mehr Kosmetik-/Friseur-/ Massagetermine vereinbart und übermäßig auf Glamour, Style und Labels achtet, als eine Frau, desto nervöser sollten wir werden.

Ich will ja nicht jeden Kerl in den Topf schmeißen. Es gibt auch noch viele Ausnahmen. Für Frauen ist es allerdings äußerst irritierend, wenn hetero Männer mehr Beautyprodukte und Parfümproben im Kühlschrank lagern, als Nahrungsmittel.

Ich kam nicht umhin mich zu fragen:
Was macht eine Frau überhaupt noch aus?
Und, wann ist ein Mann ein Mann?
Mir ist klar, dass die biologischen Geschlechtsmerkmale der Hauptunterschied sind. Und dann?
Einen großen Vorteil hat dieser Rollentausch: Eine Frau kann sich endlich besser in das andere Geschlecht hineinversetzen!
Bisher fehlte mir das letzte Puzzleteil an Verständnis, wenn ein Kerl seine Augen verdrehte, wenn seine Freundin ihn zu einem ‚Lass- uns- darüber- reden- Diskussion‘ auffordern wollte. Bisher war das für mich in Ordnung. Frauen definieren sich über die Kommunikation. Richtig witzig wird es, wenn der Spieß umgedreht wird und Frau sich einer sinnfreien, stundenlangen „Generalabrechnung“ unterziehen muss.

Vielleicht braucht es nur etwas Gewöhnung, wenn Frauen eine bessere Figur beim Fleisch marinieren machen, während Kerl Putenbrustaufschnitt (die Light- Version) im Kühlschrank liegen hat. Während sie den Rasen mäht und Holz für den Kamin hakt, liegt er im Liegestuhl und genießt die Sonne. Eine überspitzte Version aber fernliegt sie dennoch nicht!

Als Frau fühlst du dich entweder ungepflegt oder wie ein Mann, wenn die Augenbrauen deines Freundes besser gezupft sind, als die eigenen.

Wie zickig wir Frauen sein können, begreifen wir erst dann, wenn ein aalglatter Typ vor uns steht, an dem jedes gut gemeinte Wort abperlt, wie beim Lotuseffekt. Es ist, als würden wir eine Reflexion von uns selbst sehen.
Eine Definition von Mann und Frau muss jeder für sich selbst finden. Vielleicht sind es auch die Medien, die jeden in Dauerbeschallung einreden wollen: „Das musst du darstellen und haben, damit du eine coole Sau bist! Muhahahahaha!“
Sich von der Meinung anderer frei zu machen, bedeutet möglicherweise, mehr Freiheit zu genießen. Ist es nicht besser gleich zu wissen, woran wir bei jemanden sind, als erst nach langer Zeit der Wahrheit ins Gesicht zu blicken?
Frauen wollen Männer verändern und Männer wollen nicht, dass sich Frauen verändern. Warum sollten wir uns auf eine so umständliche Art aufreiben?
Am meisten verändern wir uns genau zu dem Zeitpunkt, an dem wir am wenigsten dazu gezwungen werden!

Herzlichst, Ihre Pia Kalm, die jetzt ihr Fleisch marinieren geht. Stichwort: Wintergrillen.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vielen lieben Dank für diese tolle Geschichte.

Cathrin hat gesagt…

toller Text + das Foto ist der Hammer!

Unknown hat gesagt…

Der Wandel der Zeit birgt viele Freiheiten, Veränderungen und Risiken mit sich.
So beeinflusst besonders die Medienwelt und die permanente "Das ist In und Out" Hirnwäsche unsere Jugend und zukünftigen Generationen.
Heute ist es "In" als Kerl aalglatt zu wirken. Eine durchgestylte Frisur, dazu Nerdbrille und möglichst figurbetonte Klamotten zu tragen.
Natürlich passt ein Holzfäller-Outfit, samt Arbeitsstiefel nicht so recht in das moderne Stadtbild.
Insofern trägt die Beeinflussung der Medien auch seinen Teil bei den Damen, welche ihre Rolle (bemuttern, er- und anziehen), bei dem eigenen Männlein durchsetzen zu versuchen, ebenso bei.
Ein Mann hat also an zwei Fronten zu kämpfen : Zum einem dem modernen Mann von morgen gerecht zu werden und sich ebenso für das attraktiv wirkende Bild für eine Frau anzupassen.
P.S. Männer die schlimmer als eine Mitarbeiterin eines Bordells und glatter als ein Babypo erscheinen, passen ebenso wenig in das Sinnbild eines Mannes.

Es grüßt
ToastKunst

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